2,4 GHz Umbauten von MC24 und MX22 mittels Jeti TU2 Modul
2,4 GHz ist ganz schön ansteckend und das ist auch gut so!
In der ersten, hoch akuten Ausbreitungswelle hatte ich im Modellbau pausiert und konnte zum Zeitpunkt meines Umbaus (2011) auf einige Erfahrungswerte zurück greifen. Dabei fiel die Entscheidung Richtung Jeti 2,4GHz. Es funktioniert zuverlässig, viele fliegen damit sogar Jets und extreme Hochstromanwendungen, dazu gibt es günstige, kleine Empfänger passend für Pylon Modelle und SAL-HLG... also alles, was ich brauche.
Warum stelle ich dazu überhaupt noch etwas online? Ganz einfach - wie viele Umrüster auch, wollte ich nicht auf die Umschaltmöglichkeit zu 35MHz verzichten. Der Umbau der MC-24 ist ein Selbstgänger. TU2-Modul mit Umschalter kaufen, zusammen stecken und TU2-Modul befestigen. Eine minimalinversive Lösung, kaum der Rede wert, höchstens weil es so einfach ist.
Trotzdem sind dies Umbauten an
Fernsteuerungen und sind nur als Anregung gedacht. Wer nicht mit ruhiger Hand
löten und beurteilen kann, was er da elektrisch tut, sollte solche Umbauten
nicht selbst durchführen. Vor allem muss man speziell bei meiner Art des
MX-22-Umbaus nachmessen können, ob die Umbauten gelungen sind, bevor man
einschaltet! Generell hatte ich beim Umbau den Senderakku abgezogen.
Grundsätzlich übernehme ich keine Haftung für Unzulänglichkeiten in dieser
Beschreibung, sollten sich welche heraus stellen!! Bisher
habe ich aber keine gefunden, sonst wäre dies nicht mehr online
...
Links neben der 2,4GHz-Antenne befindet sich der verriegelte Umschalter, montiert an den vorbereiteten Bohrungen in der Schalterkonsole.
Das TU2-Modul habe ich auf 2 der kleinen Kunststoffsockel vor einem der beiden Knüppelmechaniken verschraubt. Ich musste nur etwas die Bohrungen am Modul aufweiten und im rechten Bild sichtbar an der Platine unten links die Ecke abrunden. Vorsichtig, nicht zu viel.
Das linke Bild zeigt fast alles weitere (bis auf ein paar zusammen gebundene Kabel). Rechts vom 35MHz-Modul befindet sich ein Stecker, dieser wird abgezogen und mit dem einzigen, dafür geeigneten Steckkontakt vom Umschaltersatz verbunden. Dann gibt es noch 2 weitere Steckplätze am Umschalter. Nach Anleitung werden 35MHz- und TU2-Modul mit den beiliegenden Kabeln angesteckt.
Antennenschraubsockel in einen Platz in der Schalterkonsole schrauben, Antenne drauf, fertig!
Was bei mir am längsten gebraucht hat,
war auf die Idee zu kommen, bei dem Modellspeicher auf PPM umzuschalten.
Irgendwann verstand ich die Anleitung von Jeti dann auch richtig, ich war
schon am durchmessen der Schalterplatine, bis der Groschen fiel
"3 mal piepen = kein PPM-Signal am TU2-Modul" - das muss
nicht an den Kabeln liegen. Auf 35MHz flog ich ja fast nur noch SPCM...
Umbau der MX-22
Nun wird es interessanter. Es gibt
keinen kleinen Steckkontakt in der Nähe vom 35MHz-Modul, also einfach eine
Strippe raus ziehen und über einen Schalter auf 2 Module verteilen, geht nicht.
Hier muss gelötet werden. Die HF-Module aus der MC-24 und der MX-22 sind
austauschbar, wo die Steck-Pins der MX-22 Richtung HF-Modul auf einer internen
Platine verlötet sind, ist offensichtlich, also die Punkte zum Abgriff der
Signale sind klar. Benutzt man also so ein Umschalterset und lötet die Kabel
auf die jeweiligen Flächen, lässt sich zwar das 2,4GHz-Modul ein und aus
schalten, nicht aber das 35MHz-Modul, das läuft erst mal dauernd. Viele denken
jetzt sicher: "Warum nimmt er kein fertiges Jeti-Modul uns steckt die
Module um?!" Nee ist klar, was liegt dann zu Hause?
Man hat 3 Modelle am Platz, gemischt 35MHz und 2,4GHz und wie früher der
Wechselquarz, liegt dann das Wechselmodul zu Hause.
Erst gab es Synthesizer-Module und jetzt den Schritt zurück? Nicht wirklich
oder?!
Leider führt der Ordnungswahn in den Foren zu "20-seitigen Threads", in denen man nichts mehr findet und die wirklichen Details, über die nachzudenken Zeit kostet, werden nicht wirklich beschrieben. Außerdem hilft es solche Umbauten zu verstehen, um ihnen hinterher auch vertrauen zu können.
Wie bekommt man also das 35MHz-Modul im Wechsel zum 2,4GHz-Modul auch abgeschaltet? Strom weg!
Zwischen "C4" und "JP2" ist zu sehen, wie ich die Leiterbahn vom "+-Kontakt" des 35MHz-Moduls beidseitig von seiner Verlötung durchfräst habe. Dies setzt einen wirklich feinen Fräser vorraus, z. B. einen alten Zahnarztfräser.
Rückseitige Platine der MX-22 los schrauben, ein guter Platz für den verriegelten Umschalter ist unterhalb vom Sockel der 35MHz-Antenne. Kabel anstecken und los geht es die Abgriffe auf der Platine anzulöten, so dass der Umschalter alle Signale bekommt.
Linkes Bild: Das Anschlusskabel habe ich als gleichzeitige Brücke ausgeführt. Die Leiterbahn hinter dem Kontakt zum 35MHz-Modul soll ja nicht wirklich abtrennen bleiben, nur der Kontakt selbst. Das rechte Bild zeigt die isolierte Brücke und neben dem "C4" den abgekratzten Platinenlack, um die Brücke dort auf die Leiterbahn löten zu können.
Erst die Brücke einseitig anlöten (links), dann mittig das Stromversorgungskabel für das 35MHZ-Modul kommend vom Umschalter und dann die Brücke auf der frei gekratzten Leiterbahn schließen, vermeidet Isolationsschäden durch Hitze vom Lötkolben am Schrumpfschlauch auf der Brücke.
Dies sind alle Kabel vom Signalabgriff. Für das 35MHz-Modul bleiben sonst alle Kontakte bestehen, hier muss nur "+" erneut angelötet werden, wo die Leiterbahn unterbrochen wurde.
Das TU2-Modul habe ich in der unteren
Gehäuseschale verschraubt, eine gescheite Position für den Antennensockel fand
sich schräg neben dem Umschalter, da die Auswahl von links/rechts frei war,
habe ich die Position so gewählt, dass Schalter zur 2,4GHz-Antenne auch
2,4GHz-Betrieb bedeutet. Speziell die Positionen für Umschalter und Antenne
habe ich danach ausgewählt, dass dort keine Rippen innen im Gehäuse waren. Die
wichtigen Versteifungsrippen für Handgriff, ... habe ich nicht angetastet,
obwohl es verlockend gewesen wäre .
Nur eine kleine Rippe im Bereich TU2-Modul. Ich beschreibe den Umbau
chronologisch. Dem, der diese Positionen übernehmen will, empfehle ich die
beiden Löcher für Schalter und Antenne zu Anfang zu bohren. Ich musste
die hintere Platine der MX-22 zwei mal hoch nehmen und den Schalter wieder
ausbauen, um dann noch den Antennensockel rein zu bekommen. So ist die Position
der 2,4GHz-Antenne aber gut durch den Griffbügel geschützt und sauber
einbaubar. Wie gesagt, ich beschreibe das ganze entsprechend meiner
Einbaureihenfolge.
Fast der komplette Umbau, in der hinteren Gehäusehälfte. In der Vorderseite mit Fine-Pitch-Elektronik brauchte ich nur eine kleine Gehäuserippe entfernen, die bei der Montage beider Gehäusehälften sonst mit dem TU2-Modul kollidiert wäre.
Zusammen schrauben, fertig!
erstellt Jul.'11
© Eike Hermann Timm